Weihnachten ist einer der wichtigsten Feiertage, aller Orte mit katholischer Tradition und obwohl all diese Regionen viele ähnliche Bräuche teilen, hat doch jede ihre ganz eigenen Besonderheiten.
In Katalonien ist Weihnachten ein einfaches und fröhliches Fest, weniger konsumorientiert, als in anderen angelsächsischen Ländern und mit einer starken Bindung zur Religion.
Heute, in diesem Artikel von ShBarcelona möchten wir euch die katalanischen Weihnachtsbräuche näher bringen.
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Inhaltsverzeichnis
Katalanische Weihnachtstraditionen
Caganer
Der caganer ist eine typisch katalanische Figur, die der weihnachtlichen Krippe beigestellt wird und einen Hirten in katalanischer Bauerntracht (rote Mütze, weißes Hemd und schwarze Hose) repräsentiert, der gerade sein “großes Geschäft” verrichtet.
Diese Figur verleiht der Darstellung der Geburt Jesu eine erheiternde Note.
Man glaubt, dass der Ursprung dieser Tradition zwischen dem Ende des XVII. Jahrhunderts und dem Anfang des XVIII. Jahrhunderts liegt, im Kontext des von übertriebenem Realismus geprägten Barocks.
Das kleine Männchen war auch an anderen Orten zu sehen, wie auf Kacheln zu einer Epoche in der kurze Alltagsgeschichten durch Bilder dargestellt wurden.
Der Caganer tauchte erstmals in den Krippen der katalanischen und aragonesischen Pyrenäen Ende des XVII. Jahrhunderts auf, aber sein wirklicher Aufschwung war im XIX. Jahrhundert.
Eigentliche stellt der Caganer einen Hirten oder Bauern da, der traditionelle katalanischer Kleidung trägt, wie Gürtel und Barretina (rote Mütze mit schwarzem Streifen). Aber die Leidenschaft für das Figürchen hat dazu geführt, dass Caganer von bekannten Charakteren wie Schauspielern, Politikern, Prominenten oder Sportlern populär gemacht wurden.
Das Männchen ist die beliebteste Figur des Santa Llúcia Weihnachtsmarktes im gotischen Viertel, aber du findest es in so ziemlich jedem Stadtteil von Barcelona.
Die Darstellung der Els Pastorets
Els Pastorets (die Hirten) ist eine Theaterstück aus dem XVI. Jahrhundert, die normalerweise aus drei Akten besteht: eine kurze Geschichte über Maria und Josef, der Kampf zwischen Engeln und Dämonen und eine kleine humorvolle Erzählung über die Hirten.
Anfang des XXI. Jahrhunderts was die Darstellung der Hirten oder Els Pastorets in katalanischem Territorium sehr verbreitet. Die Ursprünge des Hirten Genres gehen auf mittelalterliche religiöse Dramen zurück.
Das officium pastorum ist der Ursprung antiker Feste, die die Gläubigen in der Weihnachtsnacht in den Kirchen während der traditionellen misa del gallo (Messe des Hahns an Heiligabend) interpretierten.
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L’Home dels Nassos
Der “Nasenmann” ist die Deutsche Übersetztung für Home dels Nassos, eine mythologische Figur deren Tradition in Katalonien, Aragonien, La Rioja, Navarra, Álava und Burgos verharrt.
Die Legende besagt, dass dieser Mann so viele Nasen hat wie Tage des Jahres übrig sind und an jedem Tag der vergeht eine Nase verliert. Man sieht ihn jedoch nur an Silvester, also am 31. Dezember, an dem er nur noch eine Nase hat.
Caga tió
Diese Tradition richtet sich an die Kleinsten des Hauses, die diese wirklich genießen und gern haben. Sie wird an Heilig Abend zelebriert und der Brauch ist, dass die Kinder den Holzscheit mit Stöcken schlagen und gleichzeitig das traditionelle Lied des cagatió singen.
Der Klotz befreit dann die Geschenke, welche einst Süßigkeiten und Leckereien waren, aber sich jetzt mehr an unsere Zeiten angepasst haben.
Wie findest du die katalanischen Weihnachtstraditionen?