Auch wenn es mittlerweile inmitten der Stadt Barcelona platziert ist, ist das Monestir de Pedralbes in einer ruhigen Gegend an den Hängen des Sant Pere Màrtir Berges, im Stadtviertel Les Corts gelegen. Wenn man in diese Mauern eintritt, ist es, als tritt man in eine andere Zeit und erfährt die Stille und den besinnlichen Frieden des mittelalterlichen Klosterlebens.
Heute, in diesem Artikel von ShBarcelona, möchten wir dir mehr über die Geschichte des Pedrables Klosters erzählen.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des Klosters
Das Real Monestir de Santa Maria de Pedralbes (‘Königliches Kloster der Saint Mary of Pedralbes’) wurde im Jahr 1327 von Königin Elisenda de Montcada – Ehefrau von König Jaume II – gegründet, welches der Jungfrau Maria auf Geheiss des Königs gewidmet war.
Es war tatsächlich ein Frauenkloster, welches Nonnen der armen Schwestern der heiligen Klara (Klarissennonnen) bis zum Jahr 2004 beherbergten.
Die Nonnen die dort lebten waren überwiegend Töchter und Witwen von Adelsfamilien und wohlhabenden ortsansässigen Familien. Ihnen wurde Schutz und Unterkunft geboten und als Gegenleistung haben deren Familien dem Kloster reiche Mitgifte hinterlassen.
Zur Zeit der Gründung war das Monestir de Pedralbes ausserhalb der Stadtmauern Barcelona’s gelegen, im Stadtteil Sarrià.
Es stand unter dem Schutz der Stadt durch der Königin, durch den Consell de Cent ‘Rat der Hundert’ (damalige Stadtleitung), welcher verpflichtet war diese in Zeiten der Gefahr zu beschützen.
Der Name stammt vom Lateinischen petras albas (‘weisse Steine’), welches ebenfalls der Name des naheliegenden Steinbruchs an dem Berghang war.
Das Kloster verlor den Schutz der Stadt Barcelona nach Philip V’s Sieg des Spanischen Erbfolgekriegs. Daraufhin verzeichnete es eine Phase des Verfalls, bis die Renaixença Bewegung im späten 19. Jahrhundert kam, welche danach strebte, das kulturelle Erbe Katalonien’s zu bewahren.
Mit der Hilfe eines Mitgifts, gespendet durch Schwester Eulària Anzizu, Nichte des Grafen Eusebi Güell, wurde es in diesem Zeitraum zu seinem alten Glanz restauriert. 1949 wurde es zum Teil für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und im Jahr 1975 wurde ein neues Kloster gebaut damit die historische Anlage in ein Museum umgewandelt werden konnte, welches im Jahr 1983 eröffnete.
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Ein Besuch der Anlage
Die nächstgelegene U-Bahn-Station ist Reina Elisenda mit der L6 Linie. Die beeindruckende gotische Kirche des Klosters kannst du kostenfrei besuchen und das Innere der Kirche ist ein anschauliches Exemplar katalanischer gotischer Architektur, die für ihre elegante Einfachheit sowie Meisterhaftigkeit von Raum und Licht zelebriert wird.
Ebenfalls ist die Grabstätte von Königin Elisenda nicht zu vergessen, deren Aufbewahrung in königlichen Gewändern hier dargestellt ist. Du kannst dies mit der Grabstätte vergleichen, wenn du das gesamte Klosterkomplex besuchst.
Der Eintritt zu dem Klosterkomplex kostet €5.00, oder €3.50 mit Vergünstigung (kostenfrei am ersten Sonntag des Monats und nach 15:00 Uhr jeden Sonntag).
Schau auf der Homepage nach den Öffnungszeiten. Wenn du das Kloster betrittst, dann nimm dir einen Moment Zeit um die Ruhe, die diese Stätte umgibt zu würdigen, sowie die einfache Schönheit der gotischen Architektur.
Dies ist heutzutage tatsächlich eines der grössten überlebenden gotischen Kloster weltweit.
Zu deiner rechten ist St Michael’s Kapelle. In dieser findest du eine wundervolle, gut erhaltene Reihe von Freskomalereien des 14. Jahrhunderts von Ferrer Bassa.
Die Wände sind bedeckt mit Szenen aus dem Leben Christus und der Kreuzigung, ebenso mit den Freuden der Jungfrau Maria. Die Decke ist mit dekorativen Sternen geschmückt. Die Kapelle verdankt ihre Erhaltung den verschiedenen Nutzungen durch die Jahrhunderte.
Eine Ausstellung über die Geschichte und Erhaltung der Freskomalereien ist derzeit in der temporären Ausstellungshalle neben dem Klosterspeisesaal zu sehen.
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Neben der St Michael’s Kapelle, kannst du die monumentale Grabstätte von Königin Elisenda sehen. Die prachtvolle Marmorgrabstätte ist zweiseitig, eine Seite ist dem Kloster zugewandt und die andere Seite ist von der Kirche aus sichtbar.
Auf der Seite die dem Kloster zugewandt ist, ist die Königin in schlichten Witwenkleidern abgebildet, welches im starken Kontrast steht zu den königlichen Gewändern, die auf der gegenüberliegenden Seite abgebildet sind.
Diese beiden Abbildungen zeigen die zwei Seiten ihres Charakters auf – sie war eine mächtige Königin und ein einflussreiches Mitglied der königlichen Familie, die ihr späteres Leben der klösterlichen Gemeinde und der religiösen Einhaltung gewidmet hat.
Weitere Höhepunkte des Museums beinhalten den ehemaligen Schlafsaal, welches heute die “Schätze des Klosters” Ausstellung beherbergt; sowie den Klosterlagerraum, ehemalige Küchen und Klosterspeisesaal, welche einen guten Einblick in das Leben der Nonnen die hier damals gelebt haben geben. Nimm dir genügend Zeit für deinen Besuch um dieses mittelalterliche Meisterwerk vollständig erleben zu können.
*Titelbild von Whatknot via Visual Hunt
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