Wenn wir an Barcelonas Künstler denken, dann haben wir normalerweise gleich die Gebäude des Architekten Gaudis vor Augen oder die Werke Miros. Doch gibt es einen der bedeutendsten spanischen Künstler, der in Barcelona geboren wurde und einen einzigartigen Stil besitzt. Der Maler, Grafiker und Bildhauer Antoni Tàpies i Puig.
Er wurde am 13. Dezember in Barcelona, als Sohn eines Anwalts geboren und sollte auch in die Fussstapfen des Vaters treten. Jedoch beendete er sein Studium der Rechtswissenschaften nicht und nahm Unterricht der malerische Praxis an der Acadèmia Valls in Barcelona. Als Tapies 13 Jahre alt ist erlebt er den spanischen Bürgerkrieg und wird Zeuge diverser Kämpfe und der Zerstörung seiner Stadt. Dies prägte nicht nur den Künstler selbst, sondern auch seine Bilder und Werke.
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Zu Anfang orientierte sich der junge Künstler vor allem an Vincent van Gogh und Pablo Picasso. Seine ersten Zeichnungen und Gemälde sind meist Christusfiguren und Collagen aus Kartons, Zeitungspapier und verkohltem Holz.
1948 gründet Tàpies mit verschiedenen Schriftstellern und Malern eine Zeitschrift „Dau al Set“ (Der Würfel mit der Sieben), in der junge Künstler Artikel veröffentlichen. Noch im selben Jahr finden die ersten Ausstellungen Tàpies in seiner Heimatstadt statt. Nur zwei Jahre später bekommt er die Möglichkeit für eine Alleinausstellung und erhält ein Stipendium von Frankreich. Ein Jahr verbringt er in Paris und lernt Pablo Picasso kennen. Sein Erfolg ist nun nicht mehr aufzuhalten und seine Werke sorgen für Aufregung auf der ganzen Welt.
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Tàpies verwandelte seine Werke in einen Protest gegen die anhaltende Franco-Diktatur in Spanien nutzte (1939-1975) und musste deswegen im Jahre 1966 in Gefangenschaft. Der Krieg und der Abwurf der Atombombe beeinflussten die Werke des Ausnahmekünstlers weitgehend in seiner Wahl der Materialien. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Prinz-von-Asturien-Preis, und der spanische König Juan Carlos verlieh ihm den Adelstitel eines Markgrafen.
Für seine Bilder wählt er Materialien wie Staub, Erde, Pigment, Sand und Stofffetzen und verwandelt die Gemälde in etwas Melancholisches und Einzigartiges. Wer also die bunten Keramikteile in den Werken des Künstlers sucht ist hier eindeutig falsch. Seine Bilder sind meist grau und nachdenklich ernst.
Neben seinen Bildern hat Antoni Tàpies theoretischer Schriften verfasst, die sein Verständnis von Kunst und auch der Politik behandeln. Seit dem Jahr 1984 gibt es ein eigenes Museum (die Stiftung Antoni Tàpies) in Barcelona, welches ganzjährig mit einer Dauerausstellung des Künstlers seine Pforten öffnet. Tàpies starb 2012 in seiner Wohnung in Barcelona und soll bis zu letzt seiner Leidenschaft, dem Malen und Zeichnen nachgegeangen sein. Ein Blick in die graue, tiefsinnige Welt des katalanischen Künstlers zahlt sich bei einem Barcelonabesuch allemal aus. Man lernt die andere, düstere Seite der Metropole kennen, fernab von bunten und organischen Formen Gaudis und Miros.
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